Kaasgraben Residenz
Wettbewerb 2.Preis

KONZEPT
 
Ausgangspunkt:
 

Ein langgestrecktes Grundstück liegt an einem Osthang, wobei eine Längsseite nach Süden zur Kaasgrabengasse hin orientiert ist. Der Bauplatz fällt der Länge nach Richtung Osten mit Blick zum Stadtzentrum hin ab. Die im Norden angrenzende Bebauung ist gekennzeichnet durch die riegelförmigen Gebäude des Kinderheimes. Die im Süden gegenüber der Kaasgrabengasse angrenzende Bebauung ist durch die villenförmige Einfamilienhausstruktur geprägt. Die schmale Ostfront bildet an prominenter Stelle einen Teil Stefan-Esders-Platzes mit der Kaasgrabekirche. Folgt man der Kaasgrabengasse bergauf so ist die Süd-Ost Ecke schon von weitem sichtbar.

 

Ziele:

 

Lage am Grundstück:

Auf Grund der Orientierung des Grundstückes wird eine Bebauung entlang der Nordseite angestrebt um die privaten sowie auch die allgemeinen Grünflächen zum überwiegenden Teil nach Süden, zur Sonne orientiert, anordnen zu können.

 

Bebauung:

Gemäß der Wettbewerbsvorgabe wird eine hybride Bebauung angestrebt die einerseits die durch den Bebauungsplan vorgegebene geschlossene Bebauung erfüllt und andererseits als villenartige Bebauung in Erscheinung tritt.

 

Erschließung:

Ein möglichst individueller Zugang zu den Wohneinheiten soll den Villencharakter unterstreichen, das Erscheinungsbild von zentralen Stiegenhäusern soll weitgehend vermieden werden. Angestrebt wird die Lage an der Nordseite.

 

Wohnungen:

Alle Wohnungen sollen ausreichend besonnt sein, sich nach Süden orientieren und über eine gute Durchlüftung verfügen. Jede Wohnung soll über einen größtmöglichen Freiraum verfügen.

 

Für die Wohnungen im Erdgeschoss mit vorgelagerten Eigengärten wird ein Einfamilienhaus-Charakter angestrebt. Diese Einheiten sollen daher vorzugsweise zweigeschossig sein um eine größere Distanz zum Nachbar darüber zu erreichen.

 

Die kleinen Wohneinheiten (B-Typ und C-Typ) sollen überwiegend im 2.Obergeschoß situiert werden und über eine hohes Maß an Flexibilität verfügen.

 

Die Dachgeschoss-Wohnungen sollen entsprechend ihrer besonderen Lage mit der Möglichkeit eines Fernblickes über das Stadtzentrum als Penthouse-Wohnungen ausgeführt werden.

 

Gemeinschaftsräume:

Da die Gemeinschaftsräume nicht auf Kosten der zulässigen bebaubaren Fläche gehen darf müssen diese unter Niveau errichtet werden. Um dennoch eine befriedigende, natürliche Belichtung zu erreichen sollten die Räume in einem externen, unterirdischen Gebäude untergebracht werden.

 

 

 

Lösung:

 

Lage am Grundstück:

Der Baukörper entwickelt sich entlang der Grundstücksgrenze im Norden. Damit ergibt sich ein großer, von den Bewohnern gemeinsam nutzbarer Grünraum im Süden, der durch die am westlichen Ende liegende Schwimmhalle mit der Gemeinschaftsterrasse begrenzt wird.

Das steil abfallende Grundstück wird in fünf Terrassenniveaus gegliedert, der Höhenunterschied zwischen den Ebenen beträgt genau eine Geschoßhöhe. Das natürliche Geländeverlauf wird zu den Terrassen hin angepasst, die Bemessung der Gebäudehöhe erfolgt von den einzelnen Terrassen aus.

Auf jeder Ebene gibt es eine Lobby welche direkt von der Kaasgrabengasse aus erreichbar ist. Von der Lobby aus werden die zu den Wohnungen gehörenden Garagen erschlossen. Eine gemeinsame Rampe verbindet die einzelnen Garagen und endet am Stefan-Esders-Platz.

 

Bebauung:

Der Baukörper tritt an der Nordseite als Riegel in Erscheinung und rundet damit das von seinen riegelförmigen Gebäuden geprägte Erscheinungsbild des Kinderheimes nach Süden hin ab. Die südliche Ansicht ist gekennzeichnet durch eine stark aufgefächerte, kammartige Bebauung. Die tiefen Einschnitte lassen die Kämme als freistehende Bebauung erscheinen und passen sich damit der Villenstruktur an.

Das Erwirken einer Ausnahme nach §69 WBO für das Abweichen von der geschlossenen Bebauung, wie sie lt. Auslobung angestrebt wird, wäre damit nicht notwendig. Dies bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis in der Projektierungsphase.

 

 

 

Erschließung:

Die horizontale Erschließung der Wohnungen erfolgt über kurze Gänge im Norden, welche die Gelenke zwischen den Gebäudeteilen bilden.

Der Zugang zur Lobby erfolgt jeweils unter dem Terrassenniveau zwischen den Gebäudeteilen. Großzügige Verglasungen sorgen für ein lichtdurchflutete Atmosphäre in der Lobby.

Die vertikale Erschließung erfolgt primär über die Lifte, das notwendige Stiegenhaus ist als Freitreppe ausgebildet. Als Witterungsschutz dient ein feinmaschiges Gewebe welches auch als Rankgerüst für eine vertikale Bepflanzung dienen wird.

 

Wohnungen:

 

Die Wohnungen im Erdgeschoss sind überwiegend Maisonette-Wohnungen von der Nordseite aus von Außen erschlossen werden. Ein Vorgarten im Norden und eine große Garten-Terrasse im Süden unterstreichen den Einfamilienhauscharakter dieser Wohnungen. Ebenfalls mit Vorgarten und Garten-Terrasse ausgestattet befindet sich eine 3-Zimmer Wohnung im Erdgeschoss. Die darüber liegende, idente Wohnung verfügt nach Westen versetzt ebenfalls über eine Garten-Terrasse.

 

Die kleineren Wohneinheiten sind überwiegend im zweiten Obergeschoss situiert. Ihre Lage zueinander erlaubt ein Höchstmass an Flexibilität in der Verwertung. Pro Abschnitt sind zwei B-Typ Wohnungen und eine C-Typ Wohnung vorgesehen, die zwischen den Einheiten liegenden Zimmer (Schaltzimmer) können wahlweise einer Wohnung zugeschlagen werden.

 

Die Dachgeschoß-Wohnungen werden entsprechend ihrer besonderen Lage als Penthouse Wohnungen ausgeführt. Die Staffelung der Baukörper ermöglicht jeder Einheit einen Blick über das Stadtzentrum. Ein den Wohnungen auf selber Ebene vorgelagerter Dachgarten ist mit einer großzügigen Terrasse und einer Freiluftküche ausgestattet. Ein Flugdach über einem Teil der Terrasse sorgt für die notwendige Beschattung.

Die Wohneinheiten in den mittleren Baukörpern können bei Bedarf jeweils in eine kleine und eine große Einheit geteilt werden.

Standort
1190 Wien

Landschaftsplanung
IDEALICE

Bauherr
JP Immobilien

Jahr
2010